Es war wieder ein Krimi, nur diesmal mit dem schlechteren Ende für die Wildcats. Selbst die Live-Radioübertragung des Spiels geriet zum Nervenkitzel für alle daheim gebliebenen Fans. Am Ende stand es 27:24 für die Wiesbaden Phantoms und die Kirchdorf Wildcats mussten mit hängenden Köpfen die Heimreise antreten. Selbst Headcoach Christoph Riener war etwas sprachlos nach der Partie: „Wir verfielen im letzten Quarter in eine Hektik, die ich so vom Team nicht kenne“, war seine Analyse. Viele Strafen und eine unkonzentrierte Defense gaben den Ausschlag. Die Niederbayern gingen mit einem Lauf von Keith Hilson 7:0 in Führung, doch die Hessen glichen schnell aus. Zur Pause stand es nach einem Pass auf Kevin Fuller 14:14 unentschieden und das Spiel war völlig offen. Allerdings hatten zu diesem Zeitpunkt die Wildcats schon über 100 Yards Strafen auf ihrem Konto und weitere sollten noch folgen. Mit einem Fieldgoal durch Stefan Hautzinger konnte die Führung Ende des dritten Quarters zwar noch einmal erzielt werden, doch dann nahm die Niederlage ihren Lauf. Die Phantoms erspielten elf Minuten vor Ende mit einem Touchdown die 21:17 Führung. Im nächsten Drive gelang es der Offense der Wildcats zwar bis auf einen Meter vor die Endzone der Wiesbadenener zu kommen. Doch selbst vier Versuche reichten nicht und Quarterback Keith Hilson wurde gestoppt. Und dann kam die Phase der Wildcats, die Riener angesprochen hatte. Wiesbaden erlief Meter um Meter und die Abwehr der Wildcats konnte sie nicht stoppen. Am Ende war es ein Pass in die Endzone zum 27:17. Der Extrapunkt ging neben das Tor. Der anschließende Kick Off Return wurde von Zach Elias in die gegnerische Hälfte zurückgetragen und Quarterback Hilson fand mit einem Pass Stefan Hautzinger in der Endone. 27:24, der Extrapunkt war gut. Es waren noch zwei Minuten zu spielen. Kirchdorf versuchte es mit einem Onsidekick, der allerdings viel zu weit ging und Wiesbaden hatte den Ball. Diese benötigten nur noch einen First Down, dann konnten sie die Uhr herunterlaufen lassen. Durch ein Foul der Wildcats gelang dies auch und das Spiel war aus.
Mit diesem Ergebnis rutschen die Wildcats in der Tabelle ins Mittelfeld und erwarten nun am kommenden Pfingstsamstag den bisher ungeschlagenen Tabellenführer Ingolstadt in der In(n) Energie Arena. „Das wird gleich mal ein vier Punkte Spiel für uns gegen den starken Aufsteiger“, weiß auch Präsident Hans-Peter Klein. Denn Ingolstadt hat seine drei Spiele gewonnen und zwar immer zu Null. Diese Defense zu knacken wird der Schlüssel zum Erfolg werden beim „Bayerischen Spieltag“ der Wildcats, bei dem alle Fans in Tracht wieder ein Freigetränk erhalten.