Für die Kirchdorf Wildcats geht es nach zwei Jahren GFL1 Zugehörigkeit nach der klaren 58:27 Auswärtsniederlage am Sonntag bei den Ravensburg Razorbacks im Relegationsrückspiel wieder zurück in Liga zwei. „Das ist bitter, denn wir hatten uns mehr erhofft“, resümierte Präsident Hans-Peter Klein die Lage nach hohen Niederlage, „aber die Zahlen sprechen hier leider eine deutliche Sprache“.
Es war eigentlich alles angerichtet für ein spannendes Saisonfinale im Ravensurger Razorbacks Dome. 1.700 Zuschauer und eine große Eröffnungsshow mit Feuerwerk sorgten für Stimmung bei den Fans. Und auch die Wildcats legten gleich richtig los. Im ersten Drive marschierte die Offense übers Feld und ein 35-Yard Touchdownpass von Rex Dausin auf Christoph Sass brachte die 7:0 Führung für die Wildcats (PAT Baris Dasar). Doch direkt im Anschluss gelang den Razorbacks ein Kick Off Return Touchdown über 99 Yards zum 6:7 Anschluss. Dann wurden die Kirchdorfer gestoppt und die Hausherren machten da weiter, wo sie die ganze Saison gut waren. Passspiel und kurze Pässe und um Ende ein unstoppbarer Andrecus Lindley, machten den Unterschied. 12:7 im zweiten Drive und es kam noch dicker für die Niederbayern. Obwohl Shannon Smith einen Fumble erobern konnte und die Wildcats Offense in einer guten Ausgangslage auf dem Feld waren, kam nichts zählbares heraus. Wie so oft in dieser Saison. Bei einem Rückwärtspaß von Dausin auf Lukas Anzeneder, verlor dieser den Ball und alle Spieler gingen von einem unvollständigen Paß aus. Und was dann folgte war typisch für diese Saison bei den Kirchdorfern. Das Spiel wurde nicht abgepfiffen und ein Ravensurger Spieler erkannte die Situation und trug den Ball in die Endzone, Touchdown Razorbacks. Eine umstrittene Entscheidung, aber symptomatische Situation für die Saison der Wildcats. Es stand nun 18:7 für die Hausherren und die spielten unbeirrt weiter. Das 25:7 und das 31:7 folgte und der Kampfwille der Wildcats war anscheinend gebrochen. Zu diesem Zeitpunkt fehlten 36 Punkte zum Klassenerhalt. Doch das Spiel lief weiter. Christoph Sass, Clemens Erlsbacher und final Lukas Anzeneder holten auf. 31:13. Dann hielt auch die Defense mit Sinan Günaltay und Benedikt Probstmeier und Ravensburg hatte den vierten Versuch und 22 Yards zu gehen. Aber auch in dieser Situation konnten die Wildcats Andrecus Lindley nicht stoppen. Touchdown zur 37:13, ehe Klaus Fischer vor dem Halbzeitpfiff auf 37:20 verkürzen konnte. In der Halbzeit machte sich das Team von Headcoach Christoph Riener, der sich im dritten Quarter aus beruflichen Gründen verabschieden musste, Mut und kam motiviert aus der Kabine. Die Defense hielt und ein schöner Drive über Erlsbacher und Anzeneder brachte die Offense an die drei Yard Linie ehe Quarterback Dausin das 37:27 (PAT Dasar) herstellen konnte. Doch es reichte nicht. Ravensburg zog wieder auf 44:27 davon und zwei Interceptions in Folge von Dausin brachen den Wildcats zum Ende das Genick. Leo Gerner konnte noch einen Ball abfangen doch die Razorbacks marschierten. 51:27 durch Lindley und das 58:27 im letzten Viertel sprachen für die Oberschwaben. Alexander Braunsperger war es vorbehalten die letzten Punkte in der Saison 2019 für die Wildcats zu erzielen und danach war Ende. 58:34 verlieren die Niederbayern bei den jubelnden Ravensburgern und mussten dem GFL2 Meister zum Aufstieg gratulieren. Viele enttäuschte Gesichter und auch einige Tränen waren bei den Spielern der Wildcats nach dem Abpfiff zu sehen. Zwei Jahre erste Liga für den kleinsten Football Standort Deutschlands sind Geschichte. Der Abschied ist bitter, doch mit nur zwei gewonnenen Spielen und einem Unentschieden hat es einfach nicht gereicht. Präsident Hans-Peter Klein stellte sich am Ende der Presse bei GFL TV und konnte seine Enttäuschung auch nicht verbergen: „Wir hatten uns mehr ausgerechnet im zweiten Jahr. Mit ein wenig mehr Glück hätten wir es auch fast wieder geschafft. Es fehlte am Ende ein Sieg in der regulären Saison. Den haben halt nicht gemacht.“, erklärte der Vorstand und gratulierte den klar besseren Razorbacks zum Aufstieg. Für die Wildcats geht es nun wieder in Liga zwei: „Organisatorisch ändert sich für uns ja nichts. Wenn alle Spieler und Trainer weiter so gut arbeiten, dann werden wir in der GFL2 auch wieder erfolgreichen Football in Kirchdorf anbieten können mit dieser jungen Mannschaft“, so Klein. „Traurig sind wir trotzdem alle. Auch viele Fans sind heute wieder mit dabei und sind enttäuscht. Aber unser Verein besteht seit nunmehr 33 Jahren und wir haben schon viel erlebt. Es geht weiter.“