Im Halbfinale gegen die Allgäu Comets unterlagen die Wildcats Juniors und mussten sich vom Traum der Titelverteidigung verabschieden. Das Spiel, das ursprünglich im Illerstadion stattfinden sollte, dann aber auf einen Kunstrasen-Trainingsplatz verlegt wurde, war über weite Teile sehr ausgeglichen. Am Ende hatten die Comets die Nase vorn und holten das Heimrecht für das Finale nach Kempten.
Die Defense der Wildcats setzte die Gastgeber von Anfang an gewaltig unter Druck und verhinderte gekonnt nennenswerten Raumgewinn. Doch auch die Verteidigung der Comets kam gut vorbereitet aufs Feld und kontrollierte über weite Teile des ersten Quarters das sonst so starke Laufspiel der Wildcats. Dann gelang es zu Anfang des zweiten Quarters der Kirchdorfer Offense doch, bis wenige Yards an die Endzone heranzukommen. Im vierten Versuch sind immer noch 8 Yards zu gehen, der Fieldgoalversuch wird aber geblockt und es bleibt beim 0:0 bis kurz vor der Halbzeitpause. Der Punt Return André Zienteks geht bis an die gegnerische 35, ein personal foul der Comets lässt die Wildcats an der 20 starten. Maxi Bruckmeier macht den first down an der 9 und wieder schafft es die Defense der Comets, die Wildcats zu stoppen. Bei 4. und 9 entscheidet man sich wieder für ein Fieldgoal. Dieses Mal ist der Kick Lorenz Sendlingers erfolgreich und die Wildcats gehen mit 0:3 in Führung. Die gegnerische Attacke wird von Leo Gerner mit einer Interception beendet, und die Wildcats gehen mit einem hauchdünnen Vorsprung in die Halbzeitpause.
Der erste Drive der Wildcats endet mit einem Punt, die Comets kommen bis an die 23 der Wildcats heran, dann geht es aber weit zurück. Im vierten Versuch sind über 20 Yards für einen first down zu gehen. Die Comets spielen den Versuch aus, ein weiter Pass geht bis in die Endzone. Es folgt eine spielentscheidende Szene: eine Pass Interference des gegnerischen Receivers wird nicht geahndet, der gefangene Pass als Touchdown gegeben und die Comets gehen mit 7:3 in Führung. Doch die Wildcats setzen einen drauf. Sendlinger returnt an die eigene 32, first down Thomas Probstmeier, dann geht Quarterback Uli Fischer selbst und macht mehr als 50 Yards, es folgt ein Pass auf Bruckmeier, first down, dann ein Pass auf Fabian Jobst in die Endzone, Touchdown! Sendlingers Kick ist gut, es steht 7:10 für die Wildcats. Gegen Ende des dritten Quarters verschafft eine fragwürdige Strafe gegen die Wildcats den Comets eine komfortable Feldposition, die sie auch gekonnt nutzen und mit 13:10 in Führung gehen. Der nächste Drive der Wildcats wird von den Comets gestoppt, selbst wieder in Ballbesitz, nehmen sie geschickt Zeit von der Uhr und bauen schließlich mit 20:10 ihre Führung weiter aus. Die verbliebene Zeit reicht den Wildcats nicht mehr zu punkten, und die Gastgeber gehen als Sieger vom Feld.
„Ich kann nur nochmal betonen, dass ihr eine hervorragende Saison gespielt habt“, so Headcoach Braun zu seinem Team. „Leider hat es heute nicht ganz gereicht. Wir haben gegen ein Team auf Augenhöhe knapp verloren. Es hat nicht viel gefehlt, ein paar Kleinigkeiten, die uns das Spiel gekostet haben. Deshalb müssen wir nicht die Köpfe hängen lassen. Ganz im Gegenteil, wir haben bis zum Schluss alles gegeben und gekämpft, deshalb bin ich stolz auf euch.“
Für die Allgäu Comets geht es kommendes Wochenende – dieses Mal hoffentlich im Illerstadion – um die bayrische Meisterschaft. Als Gegner werden sie die Munich Cowboys begrüßen, die sich im zweiten Halbfinale gegen die Aschaffenburg Stallions durchgesetzt haben.