HISTORY
Der Fusion zu den heutigen Hurricanes geht eine lange Footballgeschichte voraus; so wurden bereits 1982 die Saarlouis Hurricanes gegründet, die 1984 nach Dillingen umzogen.
Die 1983 gegründeten Saarlouis Wölfe stellten 1989 den Spielbetrieb ein, zahlreiche Spieler wechselten daraufhin zu den Dillingen Hurricanes, die sich in der Folge in Dillingen Steelhawks umbenannten. Unter diesen Namen stieg man 1993 in die 2. Bundesliga Süd auf, wo man von 1994 bis 1996 spielte.
Parallel zu der footballerischen Entwicklung in Saarlouis / Dillingen wurden 1989 die Saarbrücken Ghostbusters gegründet, die sich 1991 in Saarbrücken Wölfe umbenannten und sich bis zur Regionalliga (1995-1996) hochkämpften.
Zum Ende der Saison 1996 erkannten die Verantwortlichen beider Clubs (Dillingen Steelhawks und Saarbrücken Wölfe), dass man jeder für sich nicht mehr steigerungsfähig war. Um die sportlichen und wirtschaftlichen Mittel besser auszunutzen, wurde eine Fusion vereinbart.
Bei der Benennung des neuen Vereins hat man auf den Ursprung des Footballs im Saarland zurückgegriffen und so nennt man sich bis heute Saarland Hurricanes.
Weitere Spieler kamen 1999-2000 von den mittlerweile nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmenden Friedrichsthal Vikings und Homburg Silverhawks.
Nach der Meisterschaft in der 2. Bundesliga Süd 1997 verpasste man zunächst den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse, holte dies aber 2000 nach, als man erneut Meister wurde und in der Relegation gegen Landsberg Express in die 1. Bundesliga Süd (GFL1 Süd) aufstieg.
Dort hielt man sich bis zum Abstieg in die GFL2 Süd 2007, wo man 2010 die Meisterschaft erringen konnte und direkt wieder in die GFL1 Süd aufstieg und bis heute spielt.

In den gemeinsamen Jahren der 2. Bundesliga / GFL2 Süd kreuzten sich die Wege der Saarländer und Niederbayern bereits 1994 und 1996 (damals noch als Dillingen Steelhawks bzw. Simbach Wildcats), 1997 bis 1998 (Saarland Hurricanes / Simbach Wildcats) sowie zuletzt 2008 (Saarland Hurricanes / Kirchdorf Wildcats).

SAISON 2017
Die Saisonverläufe der beiden Teams könnten unterschiedlicher nicht sein.
Die Saarland Hurricanes legten einen Traumstart mit zwei Siegen auswärts gegen die Munich Cowboys und zuhause gegen die Stuttgart Scorpions hin (beide Teams fanden sich später in der Endabrechnung der GFL1 Süd ebenfalls im Tabellenkeller), um danach zwölf Spiele (!) in Folge zu verlieren und die GFL1 Süd letztendlich mit dem 8. und somit letzten Platz abschlossen.
Anders die Kirchdorf Wildcats, die nach einem holprigen Start mit zwei Niederlagen (Nürnberg Rams zuhause, Ravensburg Razorbacks auswärts) und einem Unentschieden (Wiesbaden Phantoms zuhause) in den ersten fünf Spielen immer besser in die Spur fanden und konnten danach sieben Spiele in Folge gewinnen und im Saisonfinale die Meisterschaft der GFL2 Süd erringen konnten.

Betreut werden die Hurricanes neben Head Coach / Defense Coordinator / Special Teams Coordinator Paul Motzki (GER) und Offense Coordinator Tyler Reese (USA) von nicht weniger als 10 weiteren Trainern, darunter ein Kanadier und mehrere US-Amerikaner.
Vom ursprünglichen langjährigen Head Coach / Offense Coordinator Tom Smythe (USA) trennte man sich im Laufe der Saison einvernehmlich.
Auf Seiten der Hurricanes stehen neben einigen Spielern aus dem nahen Frankreich folgende US-Imports: #9 Lamar Hall (DB), #13 David Oku (WR/QB, zuletzt verletzt), #14 Corey Brown (RB, zuletzt nicht im Roster), #37 Clay Charles (DB/RB) und #40 Benjamin Thompson (RB). Im Lauf der Saison wurden noch Interims-QB Danny Farley (siehe unten) und #6 WR Ricardo Miller verpflichtet.
Der deutsche Nationalspieler und etatmäßige QB #12 Alex Haupert wurde nach einer Verletzung während der Saison von Routinier #5 Marcus Richardson (eigentlich als DL im Roster!) und zwischenzeitlich auch von US-Import Danny Farley, der jedoch enttäuschte und die Hurricanes bereits nach vier Spielen wieder verlassen hat, vertreten. Zuletzt – auch im Relegationshinspiel gegen die Wildcats – füllte #5 Marcus Richardson die QB-Position aus.

STATISTIK 2017
Ein statistischer Vergleich von Teams aus zwei unterschiedlichen Spielklassen ist zwar mit Vorsicht zu genießen, aber zumindest kann man bei den Saarland Hurricanes aus den Team-Statistiken die Tendenz herauslesen, dass die Defense stärker als die Offense zu sein scheint.
In der Defense sticht die Pass Defense gegenüber der Rushing Offense hervor, in der Offense scheint das Rushing erfolgreicher als das Passing zu sein.
Auffallend gut schneiden die Hurricanes in der Rubrik „Punt Return“ ab, in der man unter den 16 GFL1-Teams (Nord und Süd) mit im Schnitt 13.1 Yards pro Punt Return den 3. Platz belegt. Interessant auch noch der letzte Platz bei den Turnovers, hier konnte man im Laufe der Saison zwar 4 Fumbles erobern und 12 Interceptions fangen, im Gegenzug jedoch verlor man 9 Fumbles und musste 23 Interceptions hinnehmen (ergibt eine Margin von -16).
Zum Vergleich: die Wildcats werden in der GFL2-Statistik dieser Rubrik mit einer Margin von +12 lediglich vom Meister der GFL2 Nord, den Potsdam Royals, übertrumpft.
In den Individual Statistics der GFL1 tauchen Spieler der Saarland Hurricans nach der eher erfolgsarmen Saison selten auf.
Saarlands #37 Clay Charles (RB) sticht in der GFL1-Statistik „Kick Return“ mit einem Schnitt von 25.0 Yards / Spiel mit einem 2. Platz und als „All Purpose“-Spieler mit einem 10. Platz (113.1 Yards / Spiel) hervor. Zum Vergleich: Kirchdorfs #2 Dylan Stapleton (DB) führt die entsprechende GFL2-Statistik mit einem Schnitt von 26.9 Yards / Spiel an.
Saarlands #7 Bijan Jelvani (LB) glänzt als Achtbester Tackler der GFL1 (im Schnitt 8.1 Tackles / Spiel), Kirchdorfs bester Tackler #9 Benedikt Probstmeier (LB) erreichte in der GFL2 im Schnitt 7.5 Tackles / Spiel. Überhaupt sind die Hurricanes in dieser Rubrik mit #23 Darius Marmol (DB), 5.8 Tackles / Spiel sowie #8 Sasan Jelvani (LB), 4.8 Tackles / Spiel, gut vertreten.
Stark auch Hurricanes #3 Peter Devoe (DB), der im Schnitt 1.15 Pässe pro Spiel verteidigt und somit in der Rubrik „Passes Defended“ Rang 3 belegt – Wildcats #2 Dylan Stapleton (DB) belegt hier – eine Spielklasse darunter – mit 1.25 verteidigten Pässen pro Spiel ebenfalls den 3. Rang.

Aufgrund einer Spielsperre aus dem Hinspiel werden auf Seiten der Saarland Hurricanes #55 Franceso Runco (OL) sowie Kirchdorf Wildcats #40 Florian Wolf (LB) nicht am Entscheidungsspiel um einen Start in der GFL1 2018 teilnehmen.
Nach einer Spielsperre zurück sein wird aber Wildcats-Import DB/WR Fernando „B.J.“ Lowery und nach einer Verletzungspause auch ein hoffentlich genesener und ausgeruhter Top-Scorer WR #13 Madison Mangum.
Bleibt zu hoffen, dass unsere Laufmaschine RB #3 Jakob Mühlthaler nach seiner Verletzung im Relegationshinspiel wieder fit sein wird und alles ist angerichtet für einen offenen Schlagabtausch zweier Teams auf Augenhöhe.